d  j  a  n  e          t    e    u    t    o    n   i    a
 w a g n e r / a n t i s e m i t i s m u s / f a s c h i s m u s

"wenn richard wagner kein kuenstler waere, er waere ein heiliger - sein genie hat eine 
moral, die befreit + reinigt, seine kunst erleuchtet - eine rettende kraft gegen die 
uebel unserer korrpten gesellschaft! richard wagners name wird die jahrhunderte 
ueberdauern - WEIL KUNST WAHRHEIT IST!"
helmut berger aka der verklemmt schwule bayernkoenig in luciano viscontis "ludwig II"

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- "...das Unbewusste ist bei wagner ideologie: musik soll die  entfremdeten und verdinglichen
 beziehungen der menschen anwaermen und klingen lassen, als waeren sie noch menschlich..........."
>>>>>theodor w. adorno und richard wagner im gespraech mit djane teutonia ueber pop
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MICHAEL SCHMIDT (ueberarbeitet by teutonia)
Wagnerianismus als nationalistisch-politisches Instrumentarium.
        
Richard Wagner und sein Werk haben sich tief in das kulturelle Gedaechtnis "der Deutschen" 
eingegraben - im "Schoenen wie im Schrecklichen", also dem Erhabenen. So liess sich der 
"Kuenstler" wie der Verfuehrer in Adolf Hitler von dem narkotischen Klangzauber sowie von 
der Ueberwaeltigungsrhetorik der Musikdramen Wagners inspirieren, deren Sogwirkung bis 
heute fuer totalitaer-emotionalisierbare Menschen andauert. 
Schon in seiner Jugendzeit war Hitler in Wagners mythische Welt einer heiligen germanischen 
Vergangenheit eingetaucht, setzte der Kuenstler und Mensch Wagner ihm die entscheidenden 
Maszstaebe. Nicht zufaellig nannte Hitler seine 1924/25 waehrend der Haft in Landsberg 
entstandene Zentralschrift "Mein Kampf" - in Anlehnung an Wagners autobiographische Schrift 
"Mein Leben". In den 20er Jahren vertiefte sich Hitlers Beziehung zu Bayreuth durch die innige 
Freundschaft mit Winifred Wagner, die seine grossdeutschen Ansichten teilte und bereits 
1926 der NSDAP beitrat. 

Bayreuth entwickelte sich fuer Hitler, den die Wagner-Kinder zutraulich Onkel Wolf nannten, 
zunehmend zum "zweiten Zuhause". Ab 1933 wurden die Bayreuther Festspiele vom Regime 
finanziell unterstuetzt, ab 1936 auf Hitlers Initiative von einem zweijaehrigen in einen 
jaehrlichen Turnus ueberfuehrt. "Hitler brauchte die Festspiele als staendige Verherrlichung 
des Nationalsozialismus und des Dritten Reichs", schreibt der Historiker Michael Kater in 
seiner Studie "Die missbrauchte Muse - Musiker im Dritten Reich " (Wien 1998), und: 
"Seine eigenen Auftritte bei den Festspielen ab 1933 wurden nationale Spektakel allerersten 
Ranges und von den kontrollierten Medien auch als solche behandelt". Ab 1939 wurden die 
Wagner-Festspiele zur kriegswichtigen Einrichtung, die der kulturellen Erbauung zehntausender 
Soldaten, SS-Leute und Ruestungsarbeiter diente, die in Sonderzuegen nach Bayreuth gebracht 
wurden. 

Die politische Wirkungsgeschichte Richard Wagners und seiner Festspiele laesst sich 
am praegnantesten in dem fuer die Nationalsozialisten so wichtigen Trend zur 
Aesthetisierung des Politischen festmachen. In Wagners Idee des Gesamtkunstwerkes 
verbinden sich die Sphaeren von Politik, Religion und Kunst. 
Es ging Wagner kurz gesagt um die Behauptung einer Revolution auf allen Gebieten, 
einer Revolution von Politik, Gesellschaft und Kultur. Von Positionen einer anarchistischen, 
sozialistischen und radikal-demokratischen Gesellschaftskritik ausgehend rechnete er mit der 
buergerlich-kapitalistischen Zivilisation ab, um dann die Aufhebung der Politik durch die 
Kunst zu fordern. 




Wagners Einfluss auf die NS-Ideologie

In seinem antisemitischen Pamphlet ueber das Judentum in der Musik entwarf Wagner 
die Vision einer postrevolutionaeren Gemeinschaft mit einem Ende der juedischen 
"Sonderrolle": "Gemeinschaftlich mit uns Mensch werden, heisst fuer den Juden aber 
zu allererst so viel als: aufhoeren Jude zu sein... Nehmt rŸcksichtslos an diesem, 
durch Selbstvernichtung wiedergebaerenden Erloesungswerke teil, so sind wir 
einig und ununterschieden." Diese Aufforderung zur Revolution, zur Wiedergeburt 
durch Selbstvernichtung richtete sich an Juden wie Nichtjuden gleichermaszen. Das 
Bestehende sollte ganz im Sinne der Hegelschen "Aufhebung" vernichtet werden, 
um die Bedingungen fuer eine neue Kunst wie fuer eine neue Gesellschaft zu schaffen, 
die der Politik nicht mehr bedarf, sondern sich allein auf aesthetische Erfahrung gruendet. 
Ziel war eine wieder authentische, durch Zivilisation nicht beschaedigte "Einheit des 
Lebens" deren "sozial-politisches Ideal" sich fuer Wagner im Begriff des Volkes und 
seiner je eigenen Sprache verkoerpert. 

Weil die Juden aber kein Volk mit eigener Sprache, eigenem Territorium und eigenem Staat 
verkoerpern - so seine antisemitische Argumentation - sind sie zwangslaeufig Aussenseiter 
und Fremde. Bei der Sprechweise als Ausdruck des Charakters unterschied Wagner zwischen 
edlen deutschen und negativen juedischen Eigenschaften wie "ein zischender, schriller, 
summsender und murksender Lautausdruck". Seine drei grossen, im Zuercher Exil verfassten 
Schriften "Die Kunst und die Revolution" (1849), "Das Kunstwerk der Zukunft" (1849), 
"Oper und Drama" (1850/51) aber auch die Hetzschrift ueber "das Judentum in der Musik" (1850)
lieferten das Vokabular und die Argumentation zu menschenverachtender Ideologiebildung. 
Ideologische Symbolik ist zudem einkomponiert in Wagners musiktheatralische Phantasmagorien. 
Bekannt ist in der Ring-Tetralogie die karikaturhaft juedische Zeichnung Mimes, waehrend 
Siegfried als strahlender arischer Haudegen dasteht, aber auch der "Erloesungsantisemitismus"
(ein Begriff des Historikers Saul Friedlaender) des Parsifal. 

Ideen, Schriften und Werke des Bayreuther Maschinenmeisters haben die NS-Ideologie und die 
NS-Politik im Sinne einer geistigen Vorlaeuferschaft beeinflusst. Der Germanist Hartmut 
Zelinsky hat schon vor einiger Zeit mit ueberzeugender Detailkenntnis nachgewiesen, wie 
eng Erloesungssehnsucht und Zerstoerungshass, Zivilisationskritik und Vernichtungs-
Antisemitismus bei Richard Wagner zusammenliegen. Im letzten Jahr erschienen gleich 
mehrere wichtige Publikationen zum Antisemitismus Richard Wagners. Zu nennen sind 
neben Marc A. Weiners Standardwerk "Antisemitische Fantasien - Die Musikdramen Richard 
Wagners" auch die Sammelbaende "Richard Wagner und die Juden" sowie "Richard Wagner 
im 3. Reich". Weiner zeigt z.B. wie antisemitische Koerperbilder, die aus der Zeit des 
europaeischen Mittelalters datieren, als koerperliche Merkmale und Singweisen in theatralischen 
Figuren Wagners wie Beckmesser, Alberich, Kundry, Klingsor oder eben Mime, wiederkehren. 

Um die Jahrhundertwende wurde Richard Wagner dem deutschen Buerger zur nationalen 
Identifikationsfigur, der wie der Musik-Titan Beethoven oder der eiserne Kanzler Bismarck 
dem Ausdruck vaterlaendischer Gesinnung diente. Von Wagners Gestalten erfreuten sich 
neben dem Schwanenritter Lohengrin besonders der ungestueme jugendliche Held Siegfried 
wachsender Beliebtheit. Die Hupe des Autos von Wilhelm II. liess Donnerhall ertoenen, das 
Motiv des Donnergottes aus dem Rheingold. Aber auch fuer den italienischen Fin-de-Siecle-
Literaten, - Decadent und spaeteren Faschisten Gabriele D'Annunzio war der "starke" Richard 
Wagner Vorbild fuer ein "starkes" Italien - seine letzte Schoepfung, die megalomane Villa 
Vittoriale konzipierte D'Annunzio als Gesamtkunstwerk fuer die italienische Nation. 

Eine erste Wagner-Rezession gab es bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs, als das Bayreuther 
Festspielhaus geschlossen werden musste und Frankreich, Amerika oder England die Musik 
des Feindes nicht mehr spielen mochten. War Wagner doch zum Inbegriff des deutschen 
Wesens geworden und die Namen seiner Helden zu Bezeichnungen fuer deutsche Truppen-
stellungen - es gab eine Wotan-, Hunding- oder Siegfriedstellung. 
Die kriegsbegeisterten italienischen Futuristen wetterten jetzt gegen die Wagnersche 
Aesthetik, gegen die "weinerliche Doesigkeit der schwulen Ritter vom heiligen Gral" und 
das "Geschnarch bezechter Orgeln, die sich in Erbrochenem aus bitteren Leidmotiven raekeln" 
(Marinetti). Auch viele der jungen Komponisten der Nachkriegszeit waren dezidierte 
Antiwagnerianer. Sie huldigten in den 20er Jahren einem neuen Klarheitsbegriff und griffen 
mit Wozzeck, Cardillac oder Mahagonny auf einen Operntypus vor Wagner zurueck, der sich eher 
an Mozart oder Rossini orientiert. Wagner und Bayreuth wurden dagegen zum Hort der Reaktion: 
"Nicht nur die aesthetische, auch die politische Reaktion, schlechter Teutonismus, Froemmelei, 
Rassenhass und beschraenkter Nationalismus finden hier ihren Rueckhalt", schrieb 1920 Paul 
Bekker. 

Als Bayreuth 1924 nach zehnjaehriger Pause die Festspiele mit den "Meistersingern" wieder 
eroeffnete, erhob sich das Publikum und sang das Deutschlandlied. Kunst und Politik sollten 
in Bayreuth eine verhaengnisvolle Mesalliance eingehen. Als Gral des wahren Deutschtums 
wurde der Gruene Huegel schnell zur Schaltzentrale der antimodernen, antisemitischen und 
antidemokratischen Tendenzen des voelkisch-nationalistischen Lager, zur geistigen 
"Waffenschmiede der Nation". Carl von Ossietzky , fŸr den Wagner ein "toenendes Gespenst" 
war, sah visionaer voraus, dass Deutschland zum zweiten Mal eine Wagner-Oper zu werden 
drohe. Mahnende Worte fuer die Ambivalenz Wagners fanden auch differenzierte Wagnerianer 
wie Thomas Mann 1933 in seiner beruehmten Muenchner Rede "Leiden und Groesse Richard 
Wagners", die nicht ungestraft blieb und zum Anstoss fuer seine Emigration wurde. 1937/38 
hatte der Philosoph >>>>>Theodor W. Adorno aus dem amerikanischen Exil Wagners Werk 
in dem Essay "Versuch ueber Wagner" einer scharfen Ideologiekritik unterzogen. Er versuchte 
zu zeigen, wie die inhumanen und antisemitischen Anschauungen Wagners tief in sein Werk 
hineinreichen, dass "viel Hitler" in Wagner steckt. 

Wagners fuenfzigster Todestag und die Wahl des Wagnerianers Adolf Hitlers zum Reichskanzler 
fielen im Januar 1933 zusammen, so dass Joseph Goebbels in der Pause einer Rundfunk-
uebertragung der Meistersinger - der Reichsparteitagsoper - die symbolische Einheit von 
deutschem Fuehrer und deutschem Meister beschwoeren konnte. 
Im Unterschied zum Ersten Weltkrieg gab es nach der politischen Goetterdaemmerung in 
Deutschland 1945  nur eine kurze Wagner-Zaesur. Schon bald wurde das von Wieland Wagner 
gestaltete "Neubayreuth" zu einem Inbegriff des neuen Wirtschaftswunders. Mit seinen 
abstrakten, expressionistisch getoenten Licht-Dunkel-Inszenierungen versuchte er eine 
Entideologisierung der Wagner-Opern weg von den alten Deutschtuemeleien hin zu einem 
Mythisch-Allgemeinen nach dem Vorbild der griechischen Antike. Was das "Mythisch-
Allgemeine" jedoch in einem rationalistisch zu entnazifizierendem Deutschland nach 
Auschwitz zu zu suchen hatte, wissen wir nicht. Am Dirigentenpult musste man dagegen 
aus Mangel an Nachwuchs "zunaechst" auf Stars aus der Nazizeit zurueckgreifen wie Hans 
Knappertsbusch, der seinerzeit gegen Thomas Mann unterschrieb, Herbert von 
Karajan, der gleich zweimal der NSDAP beitrat, oder Wilhelm Furtwaengler, der neben Richard 
Strauss das musikkulturelle Aushaengeschild des Drittes Reichs war. Ein entfetteter, 
schlanker, "undeutscher" Wagner-Klang, wie ihn sich Wieland Wagner zu seinen Inszenierungen
 wuenschte, sollte erst spaeter verwirklicht werden. 

Der Bayreuther "Jahrhundert-Ring" von 1976 zum hundertjaehrigen Jubilaeum der Festspiele, 
dirigiert von dem Musikavantgardisten Pierre Boulez und inszeniert von dem damals sehr 
jungen Regisseur Patrice Chereau eroeffneten eine neue Aera der Auseinandersetzung mit 
dem Werk Richard Wagners - eine historisch-kritische, gepraegt durch die strukturell-
materialanalytische Sicht auf die Musik und die Hinwendung zum Regietheater. Mit kritischer 
Ironie wurden das 19.Jahrhundert und seine Mythologien ins Bild gesetzt, aber auch die 
nationalsozialistischen Ideologisierungen oder die Person Richard Wagners - in Hans Juergen 
Syberbergs Filmdeutung des Parsifal von 1982 bewegen sich die Protagonisten in der
Pappmache-Topographie eines riesenhaften Wagner-Gesichts. 

Person und Werk Richard Wagners sind bei allen Perspektivwechseln bis in unsere Zeit 
ambivalent geblieben. Zur kulturellen und politischen Rezeption seines Hangs zum 
Gesamtkunstwerk gehoert das totalitaere Vernichtungsregime Adolf Hitlers, 
aber auch der erweiterte Kunstbegriff eines Joseph Beuys, dessen utopischen 
Konzepte einer "Erloesungskunst und Befreiungspolitik" an Wagners "Kunst und 
Revolution" erinnern. In Israel bleiben Richard Wagner und seine Kunst weiterhin heftig 
umstritten, wehren sich vor allem Ueberlebende des Holocausts gegen Wagner-
Auffuehrungen, wie zuletzt in der Diskussion um eine von Daniel Barenboim geplante 
AuffŸhrung der Walkuere. 
Das Politikum Wagner - es ist noch nicht zu Ende.

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((((((djane teutonias "wagnerianismus" (+ ueberhaupt ihrer "entdeckung" von "e-musik") 
resultiert aus der jungfraeulichen begegnung im zarten alter von 16 jahren, durch eine 
auffuehrung der bauhaus-schuelerin + ddr-regisseurin >>>ruth berghaus von "parsifal" und 
anderen wagner-werken, die durch dekonstruktions-aesthetik + umdeutung + fragmentierung 
der figuren gepraegt waren (emanzipierte frauen + laecherliche maennerhelden).
der sog ergriff erhaben die junge schwule deutsche schmacht-seele)))))


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discuss with djane teutonia >>>>teutonia@mur.at
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